Graffiti-Workshop in Lütjenburg

Es ist schon eine kleine Tradition im Jugendtreff Lütjenburg: Während der Sommerferien findet dort schon seit mehreren Jahren ein Graffiti-Workshop statt. Zwei Wochen wurde dieses Mal entworfen und gesprayt.

Peter Scheel, selbst Hobby-Sprayer, betreut den Workshop und leitet den richtigen Umgang mit den Spraydosen an. Neben den kreativen Aspekten erklärt er auch die rechtliche Seite dieser Kunstform. Denn einfach so rumsprayen ist in Deutschland verboten. Nur mit einer vorher eingeholten Genehmigung oder an extra dafür zur Verfügung gestellten Flächen wird ein Graffiti zur Kunst und nicht zur Sachbeschädigung.

Und genau das wurde auch in dem Workshop gemacht: Zum ersten Mal gab es im Rahmen des Kinderferienpasses die Möglichkeit sich an Spraydosen auszuprobieren. Dafür stellte Bürgermeister Herr Dirk Sohn zwei Stromkästen auf dem ehemaligen Kasernengelände zur Verfügung. Jule, 11 Jahre, Paula, 10 Jahre, Colin, 10 Jahre und Dana, 10 Jahre entwickelten das Motiv bereits am ersten Tag des drei-tägigen Workshops. Am nächsten Tag trotzen sie dem Regen und sprühten ihr entworfenes Lütjenburger Stadtwappen mit vielen kleinen Akzenten vor das alte Stabsgebäude Am Kahlenberg. Herr Sohn zeigt sich begeistert über das Kunstwerk. „Es geht auch anders“, erklärt er erfreut im Hinblick auf die einfallslosen Schmierereien im Stadtgebiet.

Geübt wurde auf dem Gelände des Jugendtreffs auf mobilen Wänden aus Holz. „Was die Jugendlichen in den zwei Wochen Graffiti-Workshop gesprayt haben ist einfach beeindruckend“, findet auch Frau Sohr, Leiterin des Jugendtreffs. Der Workshop ist immer ein Highlight in den Sommerferien, dass viele Jugendliche an den Jugendtreff zieht. Viele machen schon zum wiederholten Mal mit und freuen sich immer auf das Wiedersehen mit Peter. Im Vordergrund steht während des Workshops auch die Sicherheit der kleinen und großen Künstler: Ohne eine Atemschutzmaske, Handschuhe und den Dosen-Führerschein darf keiner mitmachen.

Auch im Jugendtreff wurde dieses Jahr wieder eine große Wand gestaltet. Hier zeigt sich nun ein lebendiger Dschungel in der eine Ruine mit einer kleinen versteckten Botschaft liegt.

Sehr erfreut ist auch Peter. Er selbst bezeichnet sich als Graffit-Künstler und ist dankbar über die Chance Jugendliche für das Graffitisprayen zu begeistern, aber auch für die Kritik an der Kunstform zu sensibilisieren. „Eine legale Graffiti-Wand in Lütjenburg wäre eine Möglichkeit die Erfolge des Projektes langfristig in den Alltag der Lütjenburger Jugend zu übertragen“, erklärt er.

Damit greift Peter die Pläne des Jugendbeirats Lütjenburg auf, die sich für eine freie Graffiti-Wand in Lütjenburg einsetzen. Auch für das nächste Jahr gibt es bereits Pläne: In den Sommerferien sollen die nächsten Graffiti-Tage im und am Jugendtreff stattfinden. Und von Herrn Sohn kam schon die Zusage, dass er sich in dem Rahmen „gerne mehr“ von solchen Kunstwerken vorstellen kann.

Fotos © Stadt Lütjenburg